Gesunder Schlaf

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Ursachen

Schlafstörungen gibt es viele – die Wissenschaft hat 88 verschiedene klassifiziert!

Etwa 70 % der Schlafstörungen sind nicht körperlicher, 30 % körperlicher Natur. Manche lassen uns kurzfristig, manche über einen längeren Zeitraum oder gar bis zur Verzweiflung leiden: Lärm, Ängste, Alltagsprobleme, neue Umgebung, Nachtarbeit (wechselnde Schichten), Reisen mit Zeitverschiebung, Stress, ja sogar sich selbst auferlegter Zeitdruck beim Einschlafen können zu Schlafschwierigkeiten führen.

Krankheiten

Auch verschiedene Krankheiten, vor allem wenn sie mit Schmerzen verbunden sind, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Atmungsstörungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Rückenschmerzen, Hormonstörungen oder auch psychische Leiden wie etwa das Burn-out-Syndrom und Depressionen bringen Schlafstörungen mit sich.

Schlaf im Alter

Kein anderer Faktor hat mehr Auswirkungen auf den Schlaf als das Alter. Die Schlafdauer reduziert sich mit zunehmendem Alter. Ein Neugeborenes benötigt 16 Stunden, ein Erwachsener zwischen vierzig und sechzig Jahre nur noch sechs bis acht Stunden Schlaf. Trotzdem ist die „senile Bettflucht“ kein unabdingbares Schicksal – ab einem Alter von etwa 55 Jahren nimmt der Melatonin-Spiegel ab, es kommt zu einer Störung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Schlafstörungen sind also stark altersabhängig. Davon betroffen sind etwa

13 % der 14-30-Jährigen
22 % der 31-50-Jährigen
41 % der über 50-Jährigen

Weitere Ursachen: Depressionen, Diabetes oder auch Nebenwirkungen der Medikamente mit denen diese Erkrankungen behandelt werden.

Lärm und lästige Geräusche

Das Gehirn nimmt während des Schlafens instinktiv Geräusche wahr und bewertet sie. So reagieren wir auf manche Geräusche sofort, bei anderen reagieren wir gar nicht und schlafen genüsslich weiter. Junge Eltern sind besonders hellhörig, was das eigene Baby betrifft (= Ammenschlaf). Neuen Geräuschen gegenüber sind wir sehr sensibel. Aber auch bekannte, sich wiederholende Geräusche, die uns ärgern, machen uns wach. Denn, weil wir uns ärgern, betrachtet unser Gehirn es als etwas Wichtiges, kaum gehört, sind wir schon wach und … ärgern uns wieder.

Gestörte Magnetfelder

„Das Erdmagnetfeld ist die elementarste Energie, von der alles Leben abhängt“, so Werner Heisenberg, Physiker und Nobelpreisträger. Das stärkste Magnetfeld im Körper des Menschen ist sein Herz. Sein Magnetfeld lässt sich noch in einer Entfernung von fünf Metern messen. Natürliche Magnetfelder stehen also in Zusammenhang mit vielen Körperfunktionen wie Hormone, Stoffwechsel und Wasserhaushalt. Das Erdmagnetfeld hat daher auch Einfluss auf die Schlafqualität. Moderne Elektro- und Funktechnologien können unsere natürlichen Magnetfelder aus dem Gleichgewicht bringen und damit vor allem unsere Nachtruhe erheblich stören. Von instabilen Magnetfeldern sprechen wir, wenn sich Störstellen mit Spitzen oder Einbrüchen in der Stärke des Magnetfelds bilden. Für genau diese Störstellen wiesen schon 1995 Neurologen an der medizinischen Universität Vanderbilt (USA) nach, dass sie bei Nervenzellen die Signalübertragung blockieren können.

Das fremde Bett

In fremder Umgebung bleiben wir oft ungewollt länger wach, weil unser Gehirn auf erhöhte Wachsamkeit schaltet, um die Umgebung zu prüfen.

Oh Stress – wie komm ich nur zu Ruh?

Es gibt viele Arten von Stress. Daher sind hier nur einige wenige Beispiele gefiltert: Ein großes Übel unserer Zeit ist die ständige Erreichbarkeit. Arbeitsunterlagen werden mit nach Hause – sogar mit ins Bett genommen – um sie zu Hause zu studieren. Abschalten: Fehlanzeige! Die Gedanken kreisen beim Einschlafen um das laufende Projekt, um das kommende Meeting am Morgen, usw.
Und auch der Begriff „Freizeitstress“ hat sich etabliert. Wir leben heute in einer hyperaktiven Erlebnisgesellschaft. Sie hat ein unüberschaubares „Wachangebot“ geschaffen: Energydrinks, Coffee-to-go, nachts geöffnete Museen und Geschäfte. Wir können uns, wenn wir wollen, rund um die Uhr beschäftigen. Und manche müssen es sogar: nachts arbeiten.

Nachtschicht und Schichtarbeit

Mit dem Alter nehmen die durch Schichtarbeit verursachten Schlafstörungen zu. Als besonders schwierig gilt der Schichtwechsel „gegen den Uhrzeigersinn“ – die Reihenfolge Nachtschicht – Spätschicht – Mittelschicht. Nachtarbeiter haben zusätzlich das Problem der Isolierung, weil das aktive Leben ihrer Familie und Freunde zeitversetzt passiert. Dies kann auch zu psychischem Stress führen, und dieser wiederum zu Schlafstörungen.